5.7 Mittlere jährliche Abflusshöhe aus der Wasserbilanz
Spezielle Hinweise zur digitalen Karte
Die digitale Darstellung der mittleren Abflusshöhe beruht auf den Ergebnissen des Wasserbilanzmodells, die auf den Datensatz der Einzugsgebietsgliederung übertragen wurden. Die berechnete Abflusshöhe wurde für die Darstellung in der gedruckten Karte maßstabsgerecht für Einzugsgebiete aggregiert und diese Aggregation wurde in der digitalen Version beibehalten. Das heißt, kleine, benachbarte Einzugsgebiete, die in der Karte zusammengefasst wurden, haben gleiche Bilanzgrößen.
Die digitale Karte enthält drei aufeinander abgestimmte Layer, die Pegel, die mit den Einzugsgebieten verknüpften Fließgewässer und die Einzugsgebiete, deren Attribut "Aktuelle Gebietsverdunstung" klassifiziert dargestellt ist. Landesgrenzen und Seen dienen der zusätzlichen Orientierung.
Die Auswahl "Einzugsgebiet aggregieren" ermöglicht, ein beliebiges kleines Einzugsgebiet anzuklicken, wodurch das gesamte Oberlieger-Gebiet aufgrund der Hierarchie selektiert wird. Nach der Auswahl wird die Gebietsauswertung in einer Tabelle dargestellt. Für das ausgewählte Gebiet werden dann eine Reihe von Gebietswerten ermittelt: Gebietsniederschlag, Gebietsverdunstung, Abflusshöhe und Fläche des Gebietes.
Überblick über gedruckte Karte
Die Abflusshöhe ist jene Komponente des Wasserkreislaufs, die sich als Differenz zwischen Niederschlag und aktueller Verdunstung unter Berücksichtigung der Speicheränderung ergibt. Sie bezeichnet also den gesamten Wasserabfluss eines Gebietes, welcher sowohl oberirdisch in Gewässern als auch unterirdisch als Grundwasser erfolgt. Während der Abfluss an einem Punkt (Pegel) gemessen werden kann, ist die Abflusshöhe ein in der Fläche verteilter Wert für ein Gebiet. Die Abflusshöhe variiert regional stark. Im Hochgebirge entspricht sie fast der Niederschlagshöhe, während sie im Tiefland auf Werte knapp über Null zurückgehen kann. Sie ist daher eine wichtige Kenngröße, z.B. für die Energienutzung oder die Wasserversorgung.
Die Abflusshöhe wird in Millimeter angegeben und der Bezugszeitraum ist üblicherweise ein Jahr. Die Integration der Abflusshöhe über ein Einzugsgebiet ergibt die Abflussfracht dieses Einzugsgebietes. Die Abflussfracht dividiert durch die Länge des Zeitintervalls ergibt den mittleren Abfluss für dieses Zeitintervall, sofern ein unterirdischer Gebietsabfluss vernachlässigt werden kann. Umgekehrt kann somit die Abflusshöhe aus Abflussbeobachtungen für Pegeleinzugsgebiete berechnet werden. Für eine räumlich bessere Auflösung ist ein Bilanzmodell nötig, das für jedes Diskretisierungselement die Abflusshöhe aufgrund der Bilanz von Niederschlag, aktueller Verdunstung und Speicheränderung ermittelt.
Ziel ist eine Karte der mittleren natürlichen Abflusshöhe für die Periode 1961 bis 1990, die die Wasserbilanz für jedes Teilgebiet erfüllt. Die natürliche Abflusshöhe berücksichtigt keine anthropogenen Eingriffe wie z.B. Überleitungen von Wasser.
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