5.4 Normierte mittlere Hochwasserspende
Spezielle Hinweise zur digitalen Karte
Die digitale Darstellung der Normierten mittleren Hochwasserspende erfolgt - wie in der gedruckten Karte - stationsbezogen. Die begrenzten Darstellungsmöglichketen von eHAO ermöglichten die sinngemäße Umsetzung der gedruckten Darstellung, indem die Farbe des Symbols den Variationskoeffizienten charakterisiert, die Größe leitet sich von der Hochwasserspende ab.
Überblick über gedruckte Karte
Hochwasserdurchflüsse bestimmter Jährlichkeit sind grundlegende Kenngrößen für eine Reihe von Bemessungsaufgaben im Wasserbau. Liegen für ein Einzugsgebiet keine Abflussmessungen vor, ist es meist zielführend, diese Kenngrößen aus regionalen Vergleichen mit Gewässern in der Umgebung zu ermitteln. Die räumlichen Muster der Hochwasserspenden bestimmen in der Regel die Art der regionalen Übertragung und nehmen deshalb eine Schlüsselstellung ein (Merz & Blöschl 2002). In Gebieten, in denen Abflussmessungen vorhanden sind, ist es oft möglich, mittels regionaler Vergleiche zuverlässigere Hochwasserkenngrößen für große Jährlichkeiten (seltene Ereignisse) abzuleiten, als dies unter alleiniger Verwendung der Durchflusswerte am entsprechenden Pegel gelingt. In beiden Fällen ist die räumliche Verteilung der Hochwasserspenden von Interesse, besonders wenn sie in einen Zusammenhang mit den naturräumlichen Gegebenheiten gestellt werden kann.
Hochwässer können durch unterschiedliche Kennziffern charakterisiert werden. Ein übersichtliches Maß ist das erste und das zweite Moment (Mittelwert und Variationskoeffizient) der Reihe der maximalen jährlichen Durchflüsse. Diese beiden Momente sind im vorliegenden Kartenblatt dargestellt. Der Mittelwert besagt, wie groß im Durchschnitt das größte Hochwasser im Jahr ist. Der Variationskoeffizient besagt, wie unterschiedlich die Hochwässer von Jahr zu Jahr sind. Im vorliegenden Kartenblatt wurde der Mittelwert als Hochwasserspende (Durchfluss geteilt durch die Einzugsgebietsfläche) dargestellt und zusätzlich auf eine Einzugsgebietsfläche von 100 km² normiert. Diese Normierung erleichtert die Vergleichbarkeit unterschiedlich großer Gebiete in Hinblick auf ihr Hochwasserverhalten. Die beiden Momente kennzeichnen das Hochwasserregime und dessen räumliche Verteilung. Aus diesen beiden Momenten lassen sich auch, unter Annahme einer bestimmten Verteilungsfunktion, Hochwasserdurchflüsse einer bestimmten Jährlichkeit berechnen (z.B. Schreiber 1970).
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