2.1 Niederschlagsmessstellen
Spezielle Hinweise zur digitalen Karte
Die digitale Karte der Niederschlagsmessstellen zeigt die in der gedruckten Karte enthaltenen Niederschlagsmessstellen wie sie beim HZB geführt sind (Stand 2000). Totalisatoren, Ombrometer und Ombrographen sind auf 3 verschiedene Layer aufgeteilt (können daher individuell ein/ausgeblendet werden. Die Symbolfarbe charakterisiert den Beobachtungsbeginn. Alle Eigenschaften der Messstellen sind über das Info-Tool abrufbar.
Überblick über gedruckte Karte
Der Niederschlag ist eine der Hauptkomponenten des Wasserhaushaltes. Er stellt den Primärinput für den Wasserhaushalt dar und teilt sich auf der Bodenoberfläche in den Abfluss - oberirdisch und unterirdisch - und in die Verdunstung auf. Niederschlagsdaten werden zur Beantwortung vieler wasserwirtschaftlicher Fragestellungen in verschiedener zeitlicher und räumlicher Auflösung benötigt. Sie sind Grundlagendaten für die Bewirtschaftung von Wasserressourcen, bei der Projektierung von wasserbaulichen Anlagen und sind als Eingangsdaten für hydrologische Modelle zur Hochwasservorhersage unumgänglich.
Ziel eines öffentlichen Basis-Messnetzes für die Beobachtung des Niederschlages ist daher die Gewinnung von Information über die zeitliche und räumliche Verteilung des Niederschlages. Von besonderer Bedeutung und gleichzeitig schwierig ist dabei die Berücksichtigung und Erfassung der Höhenabhängigkeit des Niederschlages.
Messnetzbetreiber
In Österreich werden von mehreren Betreibern Messnetze unterhalten. In der Karte sind die Messstellen des Hydrographischen Dienstes und jene Messstellen der anderen Messnetzbetreiber dargestellt, die beim Hydrographischen Dienst geführt werden. Als wichtigste Messnetzbetreiber neben dem Hydrographischen Dienst sind die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik und die großen Kraftwerksgesellschaften zu nennen.
Messstellennetz
Die Erfassung des Niederschlags erfolgt mit Totalisatoren, Ombrometern oder Ombrografen. Totalisatoren sind große Auffangbehälter, in denen der Niederschlag über einen längeren Zeitraum gesammelt wird, typischerweise über einen Monat. Ombrometer sind genormte Auffanggefäße, die den gefallenen Niederschlag sammeln und dessen Menge mindestens einmal pro Tag durch einen Beobachter bestimmt wird. Ombrografen erfassen den gefallenen Niederschlag kontinuierlich, entweder mittels Schreiberaufzeichnung oder mit elektronischen Datensammlern.
Von den 1301 im Jahr 2001 bestehenden Niederschlagsmessstellen waren 148 mit Totalisatoren, 699 mit Ombrometern und 454 mit Ombrografen ausgerüstet. Zusätzlich zur Niederschlagserfassung werden an 933 der bestehenden Messstellen die Schneehöhe bzw. die Neuschneehöhe gemessen, an 798 die Lufttemperatur beobachtet und an 56 die Verdunstung ermittelt. Weltweit gibt es über 200 000 Niederschlagsmessstellen.
Kartographische Darstellung
Die kartographische Darstellung eines so umfangreichen Messnetzes im Maßstab 1 : 1 000 000 erfordert wegen der hohen Dichte einige Einschränkungen. Die Vielzahl der angegebenen Messwertgeber und Instrumenttypen erfordert für die übersichtliche Darstellung eine Klassifikation in wenige Gruppen. Aus hydrologischer Sicht wurde die Unterteilung in kontinuierlich aufzeichnende Messstellen (Ombrografen und Datensammler), täglich abgelesene Messstellen (Ombrometer) und monatlich abgelesene Messstellen (Totalisatoren) für sinnvoll erachtet. Die genannten Gerätetypen sind in der Karte durch unterschiedliche Symbole identifiziert.
Um eine Aussage über die Länge der verfügbaren Reihen darzustellen, sind die Stationen nach ihrem Beobachtungsbeginn eingeteilt. Mit unterschiedlichen Farben werden Stationen dargestellt, an denen die Beobachtungen
vor 1900
zwischen 1900 und 1945,
zwischen 1945 und 1961,
seit 1961
begonnen wurden. Aufgelassene Stationen sind durch gestrichelt gezeichnete Symbole gekennzeichnet. Jede Station ist mit ihrer sechsstelligen HZB-Nummer beschriftet, unter der Daten im Hydrographischen Jahrbuch gefunden oder beim Hydrographischen Dienst angefordert werden können.
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