3.1 Verdunstungsmessstellen
Spezielle Hinweise zur digitalen Karte
Die digitale Umsetzung der Karte weist die Messstellen auf zwei getrennten Layern aus. Die Klimastationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, die für die Erstellung der Karte der potentiellen Evapotranspiration verwendet wurden, sind nur ihrer Lage nach dargestellt und weisen ausser dem Namen keine weiteren Informationen auf. Die Verdunstungswannen des Hydrographischen Dienstes sind nach der Beobachtungsdauer klassifiziert. Mithilfe des Info-Tools können dafür weitere Eigenschaften abgefragt werden.
Wie in der gedruckten Karte sind die Geländehöhen zur Orientierung dargestellt.
Überblick über gedruckte Karte
Die Verdunstung stellt neben dem Niederschlag und dem Abfluss eine Hauptkomponente des Wasserhaushalts dar.
Grundsätzlich wird zwischen der Verdunstung von unbewachsenen Oberflächen (Erdboden, Wasserflächen, Schnee und Eis) - der so genannten Evaporation - und der durch biotische Prozesse (Wasserabgabe an den Spaltöffnungen der Pflanzenoberfläche) verursachten Transpiration unterschieden (DVWK 1996). Die Kombination beider Verdunstungsvorgänge wird Evapotranspiration genannt. Ein bestimmender Faktor für das Ausmaß der Verdunstung ist neben den herrschenden atmosphärischen Bedingungen das zur Verfügung stehende Wasser. Ist immer ausreichend Wasser vorhanden, dann wird die daraus resultierende Verdunstung als potentielle Verdunstung bezeichnet
Die Messgeräte für die Verdunstung unterscheiden sich in
Atmometer: Messung der Verdunstung an feuchten Papierkörpern,
Evaporometer: Messung der Verdunstung an feuchten porösen Keramikkörpern,
Evaporimeter: Messung der Verdunstung von Wasseroberflächen (Verdunstungswannen des Hydrographischen Dienstes) und
Lysimeter zur Messung der Verdunstung an festen, bewachsenen Oberflächen.
Da die Verdunstung räumlich stark variieren kann, ist es schwierig, flächendeckende Angaben zur Verdunstung zu machen, wenn die Messstellendichte gering ist. Es werden daher auch verschiedene sogenannte indirekte Methoden zur Abschätzung verwendet. Dabei wird die Verdunstungshöhe nicht direkt gemessen, sondern aus anderen Messgrößen abgeleitet. Die unterschiedlichen Berechnungsansätze können nach dem zugrunde liegenden physikalischen Prozess unterschieden werden und basieren auf
dem aerodynamischen Wasserdampftransport,
der Energiebilanz und
der Wasserbilanz.
Die Verdunstungsmessstellen des HZB sind im Kartenblatt als Quadrate mit unterschiedlicher Farbe symbolisiert. Die Farben kennzeichnen verschieden lange Beobachtungszeiträume. Die Zeitbereiche des Beobachtungsbeginns sind jene vor 1970, zwischen 1970 und 1979, zwischen 1980 und 1989 und zwischen 1990 und 2003. Aufgelassene Messstellen sind durch gestrichelt gezeichnete Symbole kenntlich gemacht. Jede Verdunstungsmessstelle ist mit ihrer sechsstelligen HZB-Nummer beschriftet, unter welcher Daten im Hydrographischen Jahrbuch gefunden oder beim Hydrographischen Dienst angefordert werden können.
Jene Klimastationen, deren Daten zur Erstellung der Verdunstungskarte 3.2 "Mittlere potentielle Jahresverdunstung" verwendet wurden, sind durch rot umrandete weiße Punkte gekennzeichnet und mit dem Messstellennamen beschriftet.
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