6.2 Hydrogeologie
Spezielle Hinweise zur digitalen Karte
Die Hydrogeologische Karte repräsentiert die Inhalte der gedruckten HAÖ Karte. Jeweils eine Ebene mit einem detaillierteren Störungsnetz und umfangreicheren Punktinformationen können zugeschaltet werden. Zu den Punkten sind über das Info-Tool zusätzliche Informationen abrufbar.
Als Orientierungslayer sind die Landesgrenzen, Fließgewässer und Seen enthalten.
Überblick über gedruckte Karte
Die Hydrogeologie ist das Bindeglied zwischen den Geowissenschaften und der Hydrologie bzw. Wasserwirtschaft. Hydrogeologische Karten reflektieren diesen Übergangscharakter, indem sie sowohl geologische als auch hydrologische und wasserwirtschaftliche Informationen beinhalten. Sie behandeln im weiteren Sinn das komplexe System Wasser-geologischer Untergrund.
Ziel der vorliegenden Karte ist es, eine Übersicht der hydrogeologischen Verhältnisse in Österreich zu vermitteln. Die Karte soll die vorherrschenden Grundwasserverhältnisse in den einzelnen geologischen Zonen bzw. Regionen wiedergeben. Wie es bei Übersichtsdarstellungen komplexer Verhältnisse im allgemeinen der Fall ist, können die natürlichen Gegebenheiten lokal von der Darstellung abweichen. Diesem Umstand wurde durch eine vorsichtige Formulierung der Legende Rechnung getragen.
Die Legende der vorliegenden Karte lehnt sich stark an die für hydrogeologische Übersichtskarten konzipierte "International Standard Legend" (STRUCKMEIER & MARGAT 1995) an. Aufgrund von praktischen Gründen wurde jedoch teilweise von den Vorgaben der Standardlegende abgewichen. Dies zeigt sich am deutlichsten bei den flächenhaft dargestellten Themen "Grundwasser und Gesteinseinheiten" (in der vorliegenden Arbeit kurz "Aquifertyp") und "Lithologie". Die Standardlegende sieht für die unterschiedlichen Aquifertypen sechs bis sieben flächige Farbausscheidungen und für die lithologischen Verhältnisse graue Übersignaturen vor. Im Laufe der Bearbeitung hat sich jedoch gezeigt, dass im vorliegenden Fall fünf Aquifertypen ausreichen. Darüber hinaus wurde die Karte leichter lesbar gemacht, indem auf die Übersignaturen verzichtet und stattdessen zusätzliche Farbausweisungen eingeführt wurden.
Die vorliegende Karte stellt eine Vereinfachung der Hydrogeologischen Karte von Österreich 1:500000 (SCHUBERT & al. 2003) dar. Diese wurde mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft an der Geologischen Bundesanstalt erstellt. Bei deren Bearbeitung wurden auch Verbesserungsvorschläge von an Bundes- und Landesdienststellen tätigen Fachleuten berücksichtigt.
Der geologische Inhalt der vorliegenden Karte (Lithologie, tektonische Linien) geht großteils auf die geologische Basiskarte der Metallogenetischen Karte von Österreich 1:500 000 (WEBER & al. 1997) zurück. In einigen Gebieten war es jedoch notwendig, an der geologischen Ebene der Metallogenetischen Karte Ergänzungen vorzunehmen. Dies betrifft vor allem Gebiete, in denen Karbonatgesteine auftreten. So wurden beispielsweise die Nördlichen Kalkalpen, die Gailtaler Alpen und die Karawanken völlig neu kompiliert und in diesen die größeren zusammenhängenden Kalk- und Dolomitareale sowie mächtigere Stauhorizonte ausgewiesen.
Die hydrologischen und wasserwirtschaftlich relevanten Inhalte der Karte (Aquifertyp, spezielle Darstellungen) sind das Ergebnis einer umfangreichen Literaturrecherche. Da die Wiedergabe der verwendeten Unterlagen den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen würde, wird auf die in Bearbeitung befindlichen Erläuterungen der Hydrogeologischen Karte von Österreich 1:500 000 (SCHUBERT & al. 2003) verwiesen. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die vorliegende gedruckte Karte aus Maßstabsgründen nur eine Auswahl der in der digitalen Version verfügbaren Inhalte wiedergibt. Beispielsweise wurden in der gedruckten Karte die kleineren Quellen (10-100 l/s) weggelassen. In der digitalen Version sind darüber hinaus zu den einzelnen speziellen Darstellungen die Bezeichnung und ein Literaturzitat angegeben.
Bezüglich einer eingehenden Beschreibung der hydrogeologischen Regionen wird auf GATTINGER 1980 und ZÖTL & al. 1993 sowie auf die in Arbeit befindlichen Erläuterungen der Hydrogeologischen Karte 1:500 000 (SCHUBERT & al. 2003) verwiesen.
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